Konzepte zur Reduzierung der Auswirkungen anthropogener Drücke und Nutzungen auf marine Ökosysteme und die Artenvielfalt
Mission
CREATE Phase 2 widmet sich der Innovation im Meeresmonitoring, im marinen Management und in der Bildung durch einen integrierten, transdisziplinären Ansatz. Einerseits entwickeln wir hochmoderne, nicht-invasive Methoden zur Bewertung der Biodiversität, der Integrität des Meeresbodens, Gesundheit von Meeressäugern und der Wasserqualität – von fortgeschrittenen Umwelt-DNA-Analysen (eDNA-Analysen) und Echtzeit-Sensorsystemen bis hin zur hydroakustischen Kartierung und Konnektivitätsmodellierung. Andererseits analysieren wir institutionelle Gestaltungsformen und die gesellschaftliche Akzeptanz von Regelungen und erarbeiten gemeinsam geeignete Governance-Strukturen sowie Bildungsprogramme, die zur Verbreitung unserer Ergebnisse beitragen.

Arbeitsweise
Im Zentrum unseres Projekts steht das Bekenntnis zur Ko-Kreation mit Stakeholdern. Wir binden aktiv Regierungsbehörden, Industriepartner, Forschungseinrichtungen und lokale Gemeinschaften über eine Vielzahl unterschiedlicher Formate ein – darunter Dialoge, Workshops, Interviews und die Teilnahme an laufenden Policy-Foren wie den BLANO-Gruppen (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee). Innerhalb dieses kollaborativen Rahmens entwickeln wir gemeinsam standardisierte Monitoring-Protokolle, transparente Open-Access-Datenpraktiken und partizipative Strategien, die wissenschaftliche Innovation in praktische Lösungen überführen. Indem wir unsere Forschung an den Bedürfnissen von Stakeholdern wie der Offshore-Windindustrie, Umwelt-NGOs und Umweltbehörden ausrichten, stellen wir sicher, dass wir nicht nur die Meereswissenschaft vorantreiben, sondern auch greifbare Vorteile für ein nachhaltiges Umweltmanagement liefern.
Ziele
Unsere Ziele sind in drei zentrale Fokusbereiche gegliedert, die alle fortgeschrittene Meereswissenschaft mit praktischen Anwendungen vereinen.
1. Nicht-invasive Monitoring-Techniken
• Biodiversitätserfassung und Bewertung: Gemeinsame Entwicklung standardisierter, nicht-invasiver eDNA-Probenentnahme und Datenanalyse sowie langfristiger Bio-Archivierung zur Überwachung der Dynamik von Arten in marinen Habitaten.
• Integrität des Meeresbodens und Sedimentanalyse: Einsatz KI-basierter Klassifizierungssoftware und hydroakustischer Methoden zur Bewertung von Meeresbodenbedingungen, Sedimenteigenschaften und Potenzialen zur Habitatsregeneration.
• Drifter als kostengünstiges Instrument für marine Beobachtungen
• Eutrophierung und Wasserqualitäts-Monitoring: Implementierung sensorbasierter Systeme zur Nachverfolgung der Phytoplanktonaktivität und von Nährstoffungleichgewichten, um eine frühzeitige Erkennung eutrophierender Effekte zu gewährleisten.
• Indikatoren für die Gesundheit von Meeressäugern: Analyse von Meeressäuger-Daten zur Entwicklung zuverlässiger Gesundheitsindikatoren.
2. Konnektivität von Schutzgebieten
• Einsatz molekularer Identifikationen, Drifter und hydrodynamischer Modellierung zur Bewertung von Wasserströmungen und der Ausbreitung von Arten zwischen Meeresschutzgebieten.
3. Soziale Akzeptanz, Governance-Strukturen und Meeresbildung
• Umfassende Analysen aktueller Rahmenwerke der Meeresgovernance: Untersuchung formeller und informeller Institutionen, Strategien zur Konfliktlösung sowie der Wirksamkeit sowohl freiwilliger Abkommen als auch rechtsverbindlicher Maßnahmen.
• Bewertung der öffentlichen Wahrnehmung und der Einstellungen von Stakeholdern zu Meeresschutzpolitiken: Analyse der sozialen Akzeptanz regulatorischer Rahmenwerke.
• Meeresbildung: Gemeinsame Erstellung von Unterrichtsmaterialien für Schulen auf Basis neuester Forschungsergebnisse.