Symbolbild Welle

Küstenfischerei, Biodiversität, räumliche Nutzung und Klimawandel: Ein partizipativer Ansatz zur Navigation der westlichen Ostsee in eine nachhaltige Zukunft

Fischerboot mit Fahnen

Fischerboot © Vanessa Steinweg

Die Küstenfischerei der westlichen Ostsee steht unter hohem Druck, mit nicht absehbaren Folgen für die ökonomische Entwicklung der Küstengemeinden.

Einflüsse durch den Menschen, wie Überfischung der Fischbestände Dorsch und Hering, Überdüngung der Ostsee und der Klimawandel tragen maßgeblich dazu bei. Zudem leidet die Fischerei zunehmend unter räumlichen Konflikten mit notwendigen Naturschutzgebieten, um Biodiversität zu erhalten und Windparks, um den Klimawandel abzuschwächen.

An Land nimmt der wachsende Tourismus an den Küsten zunehmend Raum ein, wodurch Fischer durch Sportboote verdrängt werden.

Deshalb müssen die vielfältigen Konflikte zwischen Zivilgesellschaft, Nutzer- und Interessensgruppe nachhaltig gelöst werden. Mit dem Projekt SpaCeParti werden folgende Ziele verfolgt:

Entwicklung von wissenschaftlichem und politischem Handlungswissen, um die Fischerei der westlichen Ostsee in eine nachhaltige Zukunft zu lenken, bei gleichzeitigem Schutz der Biodiversität, Beachtung von Tourismus und Offshore-Energiegewinnung.

1. Optionen zur Verhinderung des ökonomischen Zusammenbruchs der Fischerei in der westlichen Ostsee und der daraus folgenden sozio-kulturellen Konsequenzen.

2. Ideen für die Umwandlung der Fischerei von einer gefährdeten Wirtschaftseinheit zu einer nachhaltig sozial-ökologischen Wirtschaftsform.

3. Entwicklung von nachhaltigen Lösungen der vielfältigen Konflikte zwischen Nutzer- und Interessensgruppen sowie der Zivilgesellschaft.

Space1

UMSETZUNG IN REALLABOREN

In Reallaboren treffen sich Wissenschaft und Gesellschaft und finden gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung der Ostseefischerei. Reallabore sind räumlich begrenzt, z.B. eine Gemeinde an der Küste, an dem sich Forschende und Fischer austauschen.

Diese transdisziplinäre Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu neuen Innovationen und nachhaltigen Entwicklungen, weil sie von verschiedenen Interessensgruppen der Gesellschaft gemeinsam erdacht, entwickelt, erprobt und reflektiert werden.




BEITRAG ZUR SCHLIESSUNG AKTUELLER WISSENSLÜCKEN

Fischerboot von hinten

Fischkutter © Vanessa Steinweg

Der Praxisbezug in den Reallaboren ist mit 5 Arbeitspaketen der Forschung verknüpft. Auf diesem Weg wird aktuelles Wissen praktisch nutzbar gemacht und neues Wissen erzeugt, zusätzlich durch internationale Zusammenarbeit.

Das breite Themenspektrum umfasst u.a. das Verständnis der Funktionsweise des Ökosystems Ostsee und dessen Biodiversität, insbesondere bezüglich der Fischarten Dorsch und Hering.

In sozioökonomischen Analysen werden politische Prozesse und Zwänge auf die Fischerei untersucht. Neue, räumlich aufgelöste Nahrungsnetz- und Fischereimodelle werden erstellt, um die Auswirkungen verschiedener Managementoptionen zu quantifizieren.

Es findet eine Bewertung der Prozesse zum Thema Fischerei der westlichen Ostsee statt, um dynamisch-adaptive Politikpfade zu entwickeln. Dadurch werden Optionen für eine nachhaltige Zukunft der Fischerei aufgezeigt.

Die Koordinatorin des Projektes ist Prof. Marie-Catherine Rieckhoff von der Christian Albrechts Universität Kiel.