Symbolbild Welle in Blau

Ausschluss mobiler, grundberührender Fischerei in Schutzgebieten der Deutschen AWZ der Nordsee

Hintergrund

Bild eines Fischkutters im Hafen ablegend

Fischkutter © Kai Hoppe, privat

Meeresnaturschutzmaßnahmen innerhalb der Schutzgebiete der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) stellen einen zentralen Management-Ansatz dar, um dem stetigen Rückgang der Fischbestände, der Zerstörung mariner Habitate und dem Verlust der Biodiversität entgegenzuwirken.

In weiten Teilen der Meeresschutzgebiete der Deutschen AWZ der Nordsee (i.e. Borkum Riffgrund, Doggerbank, Sylter Außenriff-Östliche Deutsche Bucht) sind Einschränkungen der Nutzung von mobiler, grundberührender Fischerei (MGF) geplant. Dies kann zu Veränderungen der Ökosystemstruktur und -funktion führen.

Tatsächliche Effekte solcher Management-Maßnahmen auf das Ökosystem sind bisher jedoch kaum untersucht, häufig aufgrund fehlender Basisdaten vor Inkrafttreten der Meeresschutzmaßnahmen.

Unsere Forschung

Baumkurre an der Wasseroberfläche, von einem Forschungsschiff geschleppt

Baumkurre © Hermann Neumann, Thünen Institut

In der Pilotmission MGF-Nordsee, wie auch dem Schwesterprojekt MGF-Ostsee, bietet sich die einmalige Gelegenheit, zu verfolgen, wie sich durch menschliche Nutzung stark beeinflusste benthische Habitate nach zukünftigem Ausschluss von MGF entwickeln.

Hierzu wird zunächst der aktuelle Zustand der Gebiete als Referenz untersucht und dokumentiert, um danach zu verfolgen, wie sich Lebensgemeinschaften, Meeresbodenmorphologie, Biogeochemie der Meeressedimente und Austauschprozesse zwischen Sediment und Wassersäule ohne weitere Störungen entwickeln.


Logo MGF-Nordsee



Die in den Projekten geplanten wissenschaftlichen Arbeiten verfolgen einen modernen, ganzheitlichen Ansatz, der alle Bestandteile des Ökosystems einbezieht, um die Folgen eines MGF-Ausschlusses abschätzen zu können.

Die Daten der ersten Aufnahmen sollen die Basis des zukünftigen Monitorings in den Gebieten sein, mit dem Statusveränderungen rechtzeitig erkannt und ggf. Gegenmaßnahmen bzw. weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden können.

Projektlaufzeit: 01.03.2020 – 28.02.2023 (2te Projektphase in Arbeit)
Koordination: Prof. Dr. Karen H. Wiltshire (Karen.Wiltshire@awi.de)
Management: Dr. Sabine Horn (sabine.horn@awi.de)